Gestern war es endlich soweit. Die erste “1st aid Minnich Trophy” fand in der Alten Werft in Korneuburg statt. Wie bereits hier auf Kampfsport1 berichtet, wurde die Charity-Reihe zur Unterstützung des “Child Protection and Development Center” in Pataya, Thailand, ins Leben gerufen. Das Child Protection and Development Center bietet Kindern und Jugendlichen Hilfe an, um aus einem Leben geprägt von Drogenmissbrauch oder Prostitution einen Ausweg zu finden.
Mit von der Partie war Fadi Merza. Trotz Kreuzbandriss und erst kürzlich überstandener OP ließ er es sich nicht nehmen, das Projekt zu unterstützen und die Charity Veranstaltung zu besuchen. Sicher wollte Merza auch seinen Teamkollegen Marco Fidanzia unterstützen, der gegen den Deutschen Lorand Sachs in den Ring trat. Spätestens hier war klar, dass der Abend spektakuläre Kämpfe zu bieten hat. Fidanzias zuerst eher defensiver Kampfstil war spätestens in Runde drei Geschichte. Harte, zielsichere Schläge und Kicks führten zum Sieg und brachten Beifall von Teamkollegen Fadi Merza.
Im vierten Profikampf des Abends kämpfte der aktive Weltmeister Alex “Der Eisenschädel” Vogel gegen den Thailänder Anuchit Thokikham. Thokikham begann den Kampf mit dem traditionellen Wai Kruh. Beim diesem Ritual kniet der Boxer in der Mitte des Rings und verbeugt sich drei Mal. Er tut dies, um dem Trainer, der Familie, den Göttern und auch dem Publikum Respekt zu erweisen. Anschließend folgt der Ram Muay, eine Abfolge langsamer, tanzähnlicher Bewegungen. Thokikham schien die Zeremonie Glück gebracht zu haben. Der thailändische Kämpfer war derart wendig, dass Vogel Mühe hatte, ihn überhaupt zu treffen – einige seiner Attacken liefen völlig ins Leere, während sich Thokikham mit wenigen aber sehr harten und gut platzierten Techniken durchsetzte.
Der Höhepunkt und gleichzeitig auch die größte Überraschung war der letzte Kampf des Abends. Der Österreicher Thomas Leitner, der zum Sound vom Limp Bizkit einmarschierte, kämpfte gegen den Thailänder Yodseanpow Phoboelaphaa. Gepusht von den Zurufen seiner zahlreichen Fans, zeigte sich Leitner völlig unbeeindruckt von den Attacken seines Gegners. Trotz ausgefeilter Technik des Thailänders lieferte Leitner eine souveräne Leistung ab und gewann den Kampf nach Punkten. Das Publikum war begeistert vom Ausgang des Fights.
Insgesamt brachte die Charity Veranstaltung 10.000 Euro für das Child Protection and Development Center in Pataya ein. Die sichtlich gerührte Direktorin der Hilfseinrichtung, Radchada Chomjinda, nahm den Scheck entgegen und bedankte sich mit den Worten “This is my first time into a boxing ring, thank you so much!”