Wenn am 29. April 2017 in London der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko (64-4-0, 53 KOs) gegen IBF-Schwergewichts-Weltmeister Anthony Joshua (18-0, 18 KO) in den Ring steigt wird er 41 Jahre alt sein und schon zum 29. Mal um einen WM-Gürtel kämpfen – sein 14 Jahre jüngerer Gegner bestreitet dagegen erst seinen 19. Profi-Kampf. Auf der einen Seite haben wir also den langjährigen Herrscher im Schwergewicht und auf der anderen Seite den jungen, ungeschlagenen Champion.
„Ich fühle mich nicht wie 40, ich glaube, ich bin irgendwo bei 27 stehen geblieben”, witzelte ‘Dr. Steelhammer’. Gegen den aufstrebenden Engländer könne sein Alter sogar ein Vorteil sein, denn „ Erfahrung kann man sich nicht kaufen.”
Auf die Frage nach dem Kampf meinte Anthony Joshua: „Das ist jetzt alles Kopfsache aber, wie wir wissen, bin ich ein Mann, der gerne abliefert. Besessenheit war für mich immer ausschlaggebend, nicht nur im Boxen. Es beginnt mit einem selbst, denn Boxen ist eine Form der Darstellung, wer man ist. Ich bin entschlossen, der Beste zu werden.”
Der Ex Champion hingegen erklärt: „Dieser Kampf ist so anziehend, weil er viele Fragen aufwirft. Kommt der Fight für Joshua zu früh, kommt er für mich zu spät. Ich freue mich auf diese Herausforderung und ich habe mein Ziel, dreimaliger Weltmeister zu werden. Davon bin ich besessen.”
Das offizielle Head to Head
Der Kampf im ausverkauften Wembley Stadion wird für den Ring-Veteranen aus der Ukraine etwas ganz besonderes. “Ich habe schon auf Schalke vor 61.000 im Ring gestanden, aber vor 90.000 habe auch ich noch nicht geboxt”, so Klitschko. Dass die Mehrheit der Zuschauer gegen ihn sein werde, empfinde er “eher als Vorteil, denn als Nachteil”.
Joshua setzt dagegen auf den Heimvorteil. “Wenn man zum Ring läuft und 90.000 brüllen und feuern an, dann pumpt das einen richtig auf”, betonte der 27-Jährige: “Das wird eine massive Wirkung haben, gerade weil es in Großbritannien ist, wo ich geboren und aufgewachsen bin. So viele Leute werden kommen, um mich zu unterstützen. Diese Energie-Welle, die mich da erfassen wird – das wird klasse.”
„Die Fragen, ob dieser Kampf zu früh kommt, sind berechtigt“, weiß der Brite zudem. „Meine Gegner haben mich hierauf jedoch gut vorbereitet. Außerdem würde Gott mich nie in eine Position bringen, die ich nicht händeln kann. ”
Der Box-Darling der Briten verriet auch, was nötig sei, um seinen weitaus erfahreneren Kontrahenten zu besiegen. “Ich muss anpassungsfähig sein. In einem Kampf, der auf 12 Runden angesetzt ist, kann man nicht eindimensional. Ich werde sehen, was er versucht und mich anpassen.“
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