“Wichtig für mich, dass ich mich von hier verabschiede”, das war Judoka Sabrina Filzmoser wichtig, nachdem sie nach der Auftaktniederlage am Montag beim olympischen Turnier im Budokan von Tokio gegen die Niederländerin Sanne Verhagen unterlag. Filzmoser verbeugte sich, kniete sich nieder, küsste die Matte und mit viel Applaus wurde sie von ihrer Judofamilie in den Ruhesatnd verabschiedet.
In der ersten Runde unterlag die 41-Jährige in der Klasse bis 57 kg Verhagen im Golden Score, also der Verlängerung. Ehe sie auf ihre Emotionen einging, analysierte die Oberösterreicherin ihren letzten Kampf. Auf diesen Kampf sie fünf Jahre lang hintrainiert, selbst ein im August 2020 zugezogener Kreuzband- und Innenmeniskusriss konnte sie von ihrem Vorhaben nicht abbringen.
“Schade, dass das in der ersten Runde passiert ist. Normalerweise hat man solche Emotionen, wenn man eine Medaille hat. Ich hatte zu wenig Kraft im rechten Arm, dass ich meinen Griff durchsetzte. Es war absolut drinnen. Ich hatte das Gefühl, sie will nicht angreifen, sie wartet ab, bis ich den Fehler mache”, sagte Filzmoser. “Aber das was nachher passiert ist, das war einfach sensationell.”
Trainerin Yvonne Bönisch war zu Tränen gerührt: “Es war ein ganz besonderer Moment für Sabrina. Selbst, wenn es mit einer Niederlage ist. Ein schöner Moment, aber genauso ein trauriger Moment.”
Sabrina Filzmoser war Europameisterin von 2008 und 2011 sowie zweifache WM-Dritte (darunter Tokio 2010), nun wird sie sich ihre Entwicklungsprojekte in Nepal und Bhutan weiterverfolgen, auch zur Mithilfe im Österreichischen Verband ist sie bereit. Außerdem ist sie Vorsitzende der Athletenkommission der IJF. Ihre Ausbildung zur Hubschrauberpilotin will sie abschließen, ein Modul zur Polizeiausbildung steht ebenfalls an.
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