Kampfsport1.at hatte im Zuge des ACB 60 die Gelegenheit mit Frank Mir ein Interview zu führen. Frank Mir wurde am 19. Juni 2004 durch einen Sieg über Tim Sylvia bei UFC 48 – Payback zum 10. UFC Heavyweight Champion gekürt. Am 27. Dezember 2008 wurde er 3. UFC Interim Heavyweight Champion durch einen Sieg über Antônio Rodrigo Nogueira bei UFC 92. Seit Dezember 2016 kommentiert er auch die Fights beim ACB.
Kampfsport1.at: Zuerst einmal, vielen Dank für das Interview und das du dir Zeit genommen hast mit uns zu sprechen. Wie begann deine Kampfsport Karriere?
Frank Mir: Als Kind begann ich mit Karate und als ich älter wurde, war ich stets auf der Suche nach Kampfkünsten, welche meine Fähigkeiten und Wissensbasis erhöhen würden.
Du bist mehr für Brazilian Jiu-Jitsu bekannt, aber ich hörte, dass du anfänglich gezögert hattest, als es zum Erlernen von Jiu.Jitus kam. Was hat deine Meinung verändert ?
– Wenn man mit einer bestimmten Kampfsportkunst anfängt, dominiert meistens diese. Doch nachdem ich die frühen UFC Kämpfe gesehen hatte, öffneten sich meine Augen und ich sagte mir und meinem Vater, dass ich Brazilian Jiu-Jitsu lernen möchte, um meine Fähigkeiten zu erweitern und zu vervollständigen.
Du hast deine ersten beiden MMA-Kämpfe gewonnen, bevor du dich der UFC angeschlossen hast. Dein erster Kampf in der UFC war gegen den ehemaligen brasilianischen ADCC Champion Roberto Traven. Das war nicht ganz leicht, doch du hast ihn in der ersten Runde durch ein Armbar besiegt. Was war das für ein Gefühl?
-Die Gelegenheit und die Erfahrung, einen 2-maligen Weltjiu-Jitsu-Champion zu besiegen, war aufregend. Wenn ich den Ring betrete, bin ich da um dich zu stoppen – um dich fertig zu machen. Ich gehe nicht in den Ring nur um die herauszufordern. Ich will deine Glieder herausreißen und vermöbeln. Das denke ich mir natürlich nur vor einem Kampf, jedoch weiß ich, dass das Ziel dieses Sports nicht bloß ist den Gegner zu verletzen. Ich hoffe immer, dass meine Gegner rechtzeitig Zeit haben abzutippen. Doch leider, wegen meiner vielen Drehmomente, haben wenige Gegner tatsächlich die Zeit zu tippen, bevor sie sich etwas brechen oder sich die Gelenke trennen.
Im Fall von Roberto Traven, als ich mich ihm näherte, auf ihn einschlug und ihn ein eine sitzende Position gegen den Käfig drückte, da präsentierte sich mir sein Arm, was ich als Gelegenheit sah. Mit der Kraft meines Körpers und meiner Hüfte kippte ich zur Seite mit seinem Arm in der Armbar-Position und brach ihm den Ellbogen leider. Diese Erfahrung war surreal.
Kannst du noch weitere Knochenbrüche deiner Gegner für dich beanspruchen?
Ja, ich brach nicht nur Traven’s Arm, sondern auch Pete William’s Schulter, Tank Abbott’s Knöchel sowie Tim Sylvia’s Arm – das war nur in der UFC. Seitdem gab es auch andere unglückliche Pannen für meine Gegner. Man muss aber auch Tim loben, denn er versuchte trotz seiner gebrochenen Hand mit dieser auf mich weiter zu schlagen. Er wollte sogar nur mit einem Arm weiterkämpfen. Respekt.
Wir war es den Gürtle als UFC Schwergewichts-Weltmeister zu gewinnen?
-Es war eine komische Erfahrung, aber ich bin stolz auf diese Errungenschaft, und das in so einem jungen Alter [25 Jahre].
Bist du vor den Kämpfen sehr nervös? Und wie motivierst du dich?
– Natürlich bin ich nervös, doch ich versuche das zu unterbinden, indem ich an den Kampf per se denke. Es ist so wie, wenn man eine Rede vor einer Klasse hält. Ich denke nicht an die Leute, sondern an die Rede, an die Worte. Ich konzentriere mich auf den Moment. Bei einem Kampf ist es genauso. Ich denke daran welche Punchs ich nutze, was ich machen werde, wenn mein Gegner ein Takedown macht zum Beispiel. Ich gehe mehrere Szenarien in meinen Kopf durch, die passieren könnten. Ich analysiere mich und meinen Gegner im Großen und Ganzen.
Wie findest du die ACB Fighter?
-Alle Kämpfer sind top. Man kann nie voraus sagen wer schließlich gewinnt. Das ist eben das Spannende bei ACB. Es ist nicht so wie in anderen Veranstaltungen, wo im Vorhinein schon klar ist wer gewinnt. ACB macht das nicht.
Wie sieht es mit deinem Diät-Plan vor einem Wettkampf aus?
-(Lacht) Ich bin bekannt schlecht dafür zu sein. Ich esse gerne was ich will.
Was ist dein Lieblingsessen?
-Sushi, ohne Zweifel
Zu guter Letzt, willst du noch etwas deinen österreichischen Fans mitteilen?
-Ich bin froh hier zu sein und hoffe mehr Shows dieser Art machen zu dürfen und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen.
Vielen Dank für das Interview!