Kyokushin Kaikan bezeichnet die von Ōyama Masutatsu gegründete Karate-Organisation. Die Stilrichtung nennt man Kyokushin, was „die letzte, absolute Wahrheit“ bedeutet.
Es wird im Vollkontakt gekämpft, was Kyokushin zu einer der härtesten Karatearten macht. Kyokushin ist ein für die Entwicklung der Kampfkunst sehr bedeutender Stil, da aus ihm viele moderne Vollkontakt-Stile und Kampfkunstsysteme samt deren Organisationen hervorgegangen sind.
Geschichte
1956 eröffnete Oyama Masutatsu in einem kleinen Gebäude hinter der Rikkyo-Universität sein erstes offizielles Dojo und nannte seinen Stil Kyokushin (zusammengesetzt aus den Zeichen für Kyoku = ganz, vollendet und Shin = Wahrheit).
Er wählte den Namen wegen des Sprichworts: „Nach tausend Tagen Training ist man ein Anfänger, nach zehntausend Tagen ein Experte (Meister)“. Trotz des harten Trainings – es gab wenige Einschränkungen im Kampf – und der hohen Ausfallrate der Studenten stieg die Zahl seiner Schüler innerhalb eines Jahres auf gut 700 Studenten an.
Die nächsten zehn Jahre baute Oyama seine Organisation auf und demonstrierte in der ganzen Welt sein Karate, um es zu verbreiten. Das erste Dojo außerhalb Japans eröffnete Bobby Lowe 1957 auf Hawaii.
1964 wurde offiziell das Kyokushin Kaikan Hombu in Ikebukuro, Tokio eröffnet. Eisaku Sato wurde zum Präsident und Oyama zum Kancho (Direktor) der IKO ernannt. Seither hat sich Kyokushin in mehr als 120 Ländern verbreitet und die Organisation wurde mit über 10 Millionen registrierten Mitgliedern – der Film “Fighter in the wind” aus dem Jahr 2004 über das Leben von Masutatsu Oyama nennt 20 Millionen Schüler in 140 Ländern weltweit – zu einer der größten Kampfkunstorganisationen der Welt.
1975 wurde die erste Weltmeisterschaft in Tokio abgehalten. 128 Wettkämpfer aus 36 Ländern beteiligten sich. Die ersten sechs Ränge gingen an Japan: 1. Katsuaki Sato, 2. Hatsuo Royama (er führt heute eine eigene Kyokushin Karate Organisation), 3. Yoko Ninomiya. Die Weltmeisterschaft inspirierte die Kyokushin-Kämpfer, und schon bald wurden in vielen Ländern die ersten nationalen Turniere ausgetragen: 1975 in Australien, Malaysia, Israel und Südafrika; 1976 in Brasilien und England; 1978 wurde die erste Europameisterschaft in London abgehalten.
Im April 1994 starb Oyama im Alter von 70 Jahren an Lungenkrebs ohne einen Nachfolger benannt zu haben und ließ Akiyoshi Matsui als Verantwortlichen der IKO zurück. Dies hat viele politische und wirtschaftliche Unruhen in die Kyokushinkai Welt gebracht, was zu einer Zersplitterung der Organisation auf nationaler und internationaler Ebene führte. Auf internationaler Ebene gibt es heute mehrere IKO-Organisationen.
Es gibt neben diversen Verbänden in derselben Stilrichtung Kyokushin auch mannigfaltige Stilabspaltungen wie z.B. Kyokushin-Budo-kai, Kyokushindo oder etwa Seidokan-Karate.
Training
Das Training im Kyokushinkai besteht, wie bei den meisten anderen Karatestilen, aus Kihon, Kata und Kumite. Aber auch Atemtechniken, Bruchtests, sowie Abhärtungstechniken sind Teil des Trainings. Konditionstraining und Kumite stellen jedoch oftmals einen großen Teil des Trainings dar.
Kumite
Im Kumite wird beim Kyokushin in Vollkontakt gekämpft, wobei in den meisten Organisationen für Kumite u.a. diese Regeln üblich sind:
o Angriffe mit Faust-, Hand-, Finger- und Ellenbogentechniken zum Kopf des Gegners sind nicht erlaubt
o Aber: Tritte und Kniestöße zum Kopf sind erlaubt
o Schläge, Stöße oder Tritte auf Kniegelenke, die Wirbelsäule und den Genitalbereich sind nicht erlaubt
o Das Greifen und/oder Festhalten des Gegners ist nicht erlaubt
• Tiefschutz (bei Männern) und Brustschutz (bei Frauen) sind vorgeschrieben. Im normalen Training werden auch Boxhandschuhe und Schienbeinschützer verwendet
Text Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kyokushin_Kaikan
Bild Quelle: http://www.kyokushinkai-kan.at/