Michaela Polleres hat am Samstag beim Grand-Slam-Turnier in Baku Rang fünf in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm erkämpft.
Im Kampf um Platz drei hatte Polleres gegen die Britin Gemma Howell knapp mit Waza-ari das Nachsehen. Davor hatte die 21-Jährige nach einem Auftakt-Freilos die Portugiesin Barbara Timo im Golden Score mit Waza-ari und dann die Deutsche Miriam Butkereit ebenso mit Waza-ari besiegt. Im Semifinale behielt Anna Bernholm aus Schweden gegen die Niederösterreicherin die Oberhand. “Michi hat sehr gut gekämpft. Gegen Butkereit hat sie eine offene Rechnung beglichen. Im Halbfinale war die Taktik der Schwedin sehr überraschend und im Bronzekampf hat sie einen starken Kampf geliefert, hätte aber noch etwas energischer sein können”, erklärte Damen-Bundestrainer Marko Spittka.
Shamil Borchashvili (-81 kg) überzeugte in seinem Erstrundenkampf mit einem Waza-ari-Erfolg über den starken Belgier Sami Chouchi. In der zweiten Runde musste er sich dem russischen Ex-Europameister Alan Khubetsov erst im Golden Score geschlagen geben. “Shamil hat im Golden Score das dritte Shido bekommen. Er hat sich gut geschlagen und kann körperlich mithalten. Im taktischen Bereich muss er noch Erfahrungen sammeln”, betonte Herren-Bundestrainer Patrick Rusch.
Kathrin Unterwurzacher (-63 kg) bezwang beim Comeback in ihrem Auftaktkampf die Spanierin Isabel Puche nach fast acht Minuten Kampfzeit im Golden Score. Im Achtelfinale verlor die Tirolerin gegen Juul Franssen aus den Niederlanden. In der selben Gewichtsklasse unterlag Magdalena Krssakova der Chinesin Tang Jing in Runde eins. “Kathrin und Magda kann man keinen Vorwurf machen. Kathrin hat beim Comeback einen starken Auftaktkampf geliefert und gegen Franssen am Ende einen kleinen Fehler gemacht. Die Kampfrichterentscheidungen bei Magda waren nicht unbedingt zu ihren Gunsten”, so Spittka.
Schon am Freitag waren aus österreichischer Sicht Katharina Tanzer (-48 kg) und Sabrina Filzmoser (-57 kg) am Start. Tanzer verlor ihren Auftaktkampf nach 7:32 Minuten im Golden Score gegen die Türkin Gulkader Senturk mit Waza-ari. Filzmoser unterlag der Serbin Marica Perisic ebenfalls in der ersten Runde. Am Sonntag steigen noch Bernadette Graf (-78 kg), Marko Bubanja (-90 kg), Aaron Fara, Laurin Böhler (beide -100 kg) und Daniel Allerstorfer (+100 kg) auf die Matte.
Keine Platzierung am Sonntag
Einen Tag nach dem fünften Rang durch Michaela Polleres (-70 kg) hat es am Sonntag beim Grand Slam in Baku keine Platzierung für Österreichs Judoka gegeben. Daniel Allerstorfer und Aaron Fara kamen ins Achtelfinale – Verletzungssorgen bei Laurin Böhler.
Allerstorfer (+100 kg) behielt in der ersten Runde gegen den Ukrainer Andrii Kolesnyk mit Ippon die Oberhand. Im Achtelfinale unterlag der Mühlviertler dem Rumänen Vladut Simionescu. Fara (-100 kg) startete mit einem raschen Ippon-Sieg gegen Luca Kunszabo (ROU) ins Turnier, bevor er sich im Achtelfinale dem Mongolen Otgonbaatar Lkhagvasuren vorzeitig geschlagen geben musste. In der selben Gewichtsklasse unterlag Laurin Böhler in seinem ersten Kampf dem Georgier Onise Saneblidze. Der Vorarlberger verletzte sich dabei am Knie. Genauere Aufschlüsse sollen Untersuchungen in Österreich bringen. “Laurin hat am Montag eine MRT-Untersuchung, dann wird man mehr wissen”, erklärte Herren-Bundestrainer Patrick Rusch. “Dani hat seinen ersten Kampf mit einem guten Stand-Boden-Übergang gewonnen, gegen den Rumänen war das dritte Shido ausschlaggebend. Aaron hat zunächst mit seiner Spezialtechnik aufgetrumpft, der Mongole war dann etwas zu stark”, so der Coach.
Erst im Golden Score des Erstrundenkampfes musste sich Marko Bubanja (-90 kg) dem Türken Mikail Ozerler geschlagen geben. Der 23-Jährige hat nach 5:20 Minuten sein drittes Shido kassiert. “Gegen den ehemaligen Vize-Weltmeister hätte Marko in der Schlussphase noch etwas zusetzen müssen, das ist ihm nicht gelungen”, meinte Rusch. Bernadette Graf (-78 kg) verlor ihren Auftaktkampf gegen die Slowenin Klara Apotekar mit Ippon. “Bernadette hat noch nicht den optimalen Weg gegen die Slowenin gefunden, die sehr unorthodox kämpft. Aber ich bin zuversichtlich und sie ist dennoch auf einem guten Weg”, schilderte Damen-Bundestrainer Marko Spittka, der mit dem Damen-Team ebenso darauf hofft, dass Böhler nicht länger ausfällt.