Muhammad Ali Jr., Sohn des berühmten Boxers, ist an einem Flughafen in Florida zwei Stunden lang aufgehalten und befragt worden – wohl weil er sich als Muslim zu erkennen gab. Der Zwischenfall legt die Vermutung nahe, dass Trumps Einreisebann inoffiziell doch fortgeführt wird.
Foto: facebook.com/muhammadalijribnclay, AP
Muhammad Ali Jr., der mit seiner Mutter Khalilah Camacho-Ali unterwegs war, wollte in seine Heimat im US-Bundesstaat Florida zurückkehren. Am Flughafen Fort Lauderdale stoppen ihn jedoch Beamte der Einwanderungsbehörde und fragen ihn flegelhaft über seine Konfession aus. Auf die Frage nach seiner Religion habe der 44-Jährige „Muslim” geantwortet. Daraufhin habe man ihn von der Mutter getrennt und festgehalten. Er sei allein in einen kleinen Raum gebracht worden, wo er etwa eine halbe Stunde habe warten müssen, ehe wieder ein Beamter zu ihm gekommen sei.
Für Ali war der Hintergrund sofort klar: Sie wurden auf der Rückreise von Jamaika wegen ihrer arabisch klingenden Namen von US-Zollbeamten gestoppt. Für die Familie sei es “glasklar”, dass die Befragung in unmittelbarem Zusammenhang zu dem von US-Präsident Donald Trump verhängten, aber inzwischen gerichtlich außer Kraft gesetzten Einreiseverbot für Menschen aus mehreren mehrheitlich muslimischen Ländern stehe
Camacho-Ali, die zweite Ehefrau des legendären Schwergewichtsboxers, sei schnell wieder freigelassen worden, weil sie den Beamten ein Foto mit ihrem verstorbenen Ex-Mann gezeigt habe. Ali Jr. habe jedoch kein solches Foto dabeigehabt und sei fast zwei Stunden lang befragt worden.
Die Familie erwägt nun eine Klage. Ali Jr. hat keine Eintragungen ins polizeiliche Führungszeugnis.
Der legendäre Boxer und Bürgerrechtsaktivist Muhammad Ali war letzten Juni im Alter von 74 Jahren gestorben. Er litt seit Jahren an Parkinson. Ali war nach dem Sieg bei der Boxweltmeisterschaft im Februar 1964 zum Islam konvertiert und hatte dabei auch seinen bürgerlichen Namen Cassius Clay abgelegt. Ali war vier Mal verheiratet und hinterließ neun Kinder – sieben Töchter und zwei Söhne.
Für alle Muhammad Ali Fans. Hier noch einmal seine besten Knockouts: