Seit Donnerstag 18. Juni ist es vertraglich fixiert, Aleksandar Mraovic (23) wechselt in das Profilager. Das Superschwergewicht boxt von nun an in Los Angeles, Vereinigten Staaten.
„Es ist ein solider Profivertrag und eine große Chance.“ Mit einem weinenden und einem lachenden Auge lässt Bundestrainer Daniel Nader seinen Schützling Aleksandar Mraovic (23) ziehen. Seit 2016 trainiert das talentierte Superschwergewicht fast täglich im Bundesstützpunkt, dem Boxclub Bounce, unter den Augen von Nader. 2017 gewann er Silber bei den U22-Europameisterschaften. Mraovic galt als vielversprechender Olympiakandidat, konnte aber bei den Qualifikationsturnieren in London nicht in den Ring steigen, da diese frühzeitig aufgrund des Corona-Virus abgebrochen werden mussten. Seitdem hängt der 23-Jährige Olympische Boxer finanziell in den Seilen. Sein Vertrag als BundesheerLeistungssportler wurde vorerst nicht verlängert. Für Daniel Nader eine schwierige Situation: „Wie soll man Erfolge nachweisen, wenn keine Wettkämpfe stattfinden“, so der Trainer.
Neue Heimat wird Los Angeles
Doch nun tut sich für Mraovic eine neue Chance auf. Das Superschwergewicht wechselt ins Profilager und hat einen langfristigen Vertrag mit dem irischen Promoter „Nowwhere2HydeManagement“ von Gary Hyde unterzeichnet. Er trainiert künftig in Los Angeles und zieht dafür bereits Anfang August in die Vereinigten Staaten. „Das Profibusiness reizt mich schon lange, ich denke, dass ich auch dort mein Können unter Beweis stellen kann. Ich freue mich sehr über diese Chance“, so Mraovic. Das neue Management plant bis zu sechs Kämpfe pro Jahr für das Superschwergewicht. Sein neuer Trainer ist noch nicht bekannt, allerdings zählen – wer Gary Hyde kennt – renommierte Namen zu dessen Boxstall.
Mraovic bleibt Olympia-Kandidat für Österreich
Olympia kehrt der 23-Jährige damit nicht den Rücken. Seit 2016 erlaubt der Weltverband AIBA nämlich auch Profiboxern die Teilnahme an Olympia. „Ich werde Aleks bei den Qualifikationsturnieren für Österreich starten lassen. Er hat meine vollste Unterstützung“, so Nader. Auch für den neu gewählten Präsidenten des Österreichischen Boxverbandes (ÖBV),
Daniel Fleissner, bleibt Mraovic ein vielversprechender Medaillenkandidat. Auch er garantiert ihm vollste Unterstützung seitens des Verbandes.
Übrigens: Die Bounce Fight Night, Österreichs größte Boxveranstaltung, lässt sich der 23-Jährige künftig auch nicht entgehen. „Ich werde dort meine Fäuste als Profi fliegen lassen“, so Mraovic.
Bild © Bounce / Thomas Haumer
Bericht Bounce / Elisabeth Biedermann