Nach Platz zwei 2017 in Breslau konnte die 29-Jährige als erste Karate-Athletin die Geschichte wiederholen. „WM-Gold, zweimal Silber bei den Weltspielen und dazu zwei EM-Titel – eine Karriere, die sich sehen lassen kann“, strahlte Bundestrainer Manfred
Eppenschwandtner mit Österreichs Fahnenträgerin um die Wette. Nach Gruppenplatz zwei, besiegte die Nr. 6 der Welt im 68-Kilo-Halbfinale im Bill Battle Coliseum Alizee Agier (FRA) mit 1:0; im Endkampf folgte ein 1:4 gegen Silvia Semeraro (ITA)
Dabei hatte Buchinger bereits 1:0 geführt, aber dann wurde Eppenschwandtners Video-Einspruch gegen einen Ushiro Geri abgelehnt, Semeraro legte mit der 2:1-Führung die Basis zum 4:1- Final-Erfolg. „Die Italienerin hat leider einen wahnsinnigen Bonus bei den Kampfrichtern. Gold war möglich, aber Silber glänzt wie Gold und die weite Reise hat sich gelohnt“, meinte der Salzburger Coach im Anschluss. Der Bann ohne Podestplatz nach zuletzt vier fünften Rängen in Serie war gebrochen und Alisa ließ mit Silber auf der Brust ihren Emotionen freien Lauf: „Das ist ein Wahnsinn! Diese Medaille ist die zweitwichtigste meiner Karriere nach dem WM-Titel. Das Publikum war phantastisch, ich bin mir vorgekommen wie bei der Heim-WM in Linz. Es war einer der schönsten Augenblicke.“
Schon in der Gruppenphase startete die 29-Jährige mit einer 2:4- Niederlage gegen Silvia Semeraro, die Buchinger heuer zuvor bereits dreimal hatte schlagen können. Dabei drehte die Italienerin einen 1:2-Rückstand im Finish auf ein 4:2. Doch dann kam Buchinger in Fahrt, schlug zunächst Lokalmatadorin Skylar Lingl (USA) mit 2:0 und zum Abschluss der Vorrunde die Kanadierin Melissa Bratic ebenso mit 2:0. Im Halbfinale fixierte Buchinger durch das clevere 1:0 gegen Alizee Agier die Medaille. Gegen die Französin hatte Alisa gute Erinnerungen, konnte sie doch schon das EM-Finale 2015 gegen Agier für sich entscheiden. Bei extrem heißen 35 Grad kämpfte Buchinger wie eine Löwin. Das rot-weiß-rote Faustball- und das Flag Football Team durfte neben Karate Austria-Präsident Georg Rußbacher an der Seite von Sparringpartnerin Mariam Elaswad – die Ex-U21-EM Bronzene ist Teil der Sport Austria-Delegation – euphorisch feiern.