Zur Vorgeschichte: Stefan Pokorny konnte sein bisheriges Kampfgewicht von 67 kg nicht mehr halten, musste in die 75-Kilo-Klasse aufsteigen und verlor dadurch die Hälfte seiner Weltranglistenpunkte. Deshalb war der Salzburger beim Premier League-Auftakt in den Emiraten nicht startberechtigt und musste somit auch um sein EM-Ticket – pro Gewichtsklasse darf nur ein Athlet eines Landes antreten – bangen. Allerdings kommen dem 29-Jährigen nun zwei Faktoren zugute: Beim nächsten Premier League Turnier Mitte April in Porto liegt der Weltranglisten-15. der Klasse -67 kg auch in der Klasse -75 kg in den Top 100 der Welt und ist damit startberechtigt. Außerdem steigen auch seine Salzburger Landsleute Luca und Robin Rettenbacher – die in Bratislava die Ränge sieben beziehungsweise zwei erreichten – ebenso eine Gewichtsklasse auf, kämpfen also künftig in der Kategorie -84 beziehungsweise +84 kg und stehen somit nicht mehr in direkter Konkurrenz zueinander. „Diese Lösung ist für alle drei Athleten besser. Sie hatten alle Probleme ihr Gewicht zu erbringen. Nun aber kann das Trio zur EM reisen und ist auch bei den Premier League-Turnieren startberechtigt“, erklärt Teamchef Manfred Eppenschwandtner, der von Pokornys Leistung beeindruckt war: „Stefan hat sich Gold verdient und wird auch bei der EM erneut eine starke Rolle spielen. Auch Robin Rettenbacher hätte sich in Bratislava den Sieg verdient. Nach einer Fehlentscheidung im Finale hat sich sogar der Kampfrichter selbst bei mir entschuldigt, dass Robin nur Silber erhalten hat.“ Dieses Trio ist damit – neben den Fixstartern Bettina Plank (-50 kg) und Alisa Buchinger (-68 kg) – so gut wie sicher für die EM qualifiziert.
Nach Bronze beim Slowakei GP haben nun auch die Welserinnen Lora Ziller (+68 kg) und Lejla Topalovic (-61 kg) beste EM-Chancen.
Bei den Kata-Ladies ist dagegen aufgrund der starken Konkurrenz vor den Staatsmeisterschaften am Wochenende in Mittersill (S) noch alles offen: In Bratislava konnte sich Patricia Bahledova mit Platz drei intern punkten, Jutta Rath wurde starke Fünfte und Funda Celo Neunte sowie Dritte im U21-Bewerb. Das Team von Frieways Sigleß/Mattersburg gewann sogar Gold und holte auch mit den U16-Girls den Sieg.
Weitere Nachwuchs-Goldene erreichten bei dem riesigen Traditionsturnier mit 1022 Athleten in der Kata die Mattersburger Tamara Lehner (U14) und Emil Zadina (U12) sowie im Kumite die Salzburger Aleksandra Grujic (U21) und Alexandru Blaga (U12). Als Highlight steht die Nachwuchs-EM im Juni in Prag im Mittelpunkt.