Im Gegensatz zum asiatischen Raum haben die historischen Kampfkünste Europas teilweise seit dem 17. Jahrhundert keine lebende Tradition mehr und sind nur noch in Form von Fechtbüchern erhalten. Die historischen Kampfkünste befassen sich hauptsächlich mit Kampftechniken mit Blankwaffen, jedoch auch mit waffenlosem Kampf sowie Kriegs- und Belagerungsgerät aus der damaligen Zeit.
Es existierten im Europa des Hochmittelalters und der Renaissance verschiedene Fechtstile, auch „Schulen“ genannt. Diese unterschieden sich in ihrer Herkunft, jedoch vor allem in den gebrauchten Waffen und in dem Zeitalter, in dem sie populär waren. Es wird unterschieden zwischen der deutschen Schule, der italienischen Schule, der spanischen Schule, der englischen Schule und der französischen Schule. Während die früheren Fechtbücher hauptsächlich im deutschen Sprachraum erschienen, verschob sich diese Entwicklung im Laufe des 16. bis 17. Jahrhunderts nach Italien. Aus der italienischen und der französischen Schule entwickelte sich das heutige Sportfechten.
Ebenfalls ist der Kontext zu betrachten, in dem die jeweilige Kampfkunst praktiziert wurde. So übten Ritter und andere Kriegsleute Kampftechniken für den militärischen Einsatz auf dem Schlachtfeld.