Manfred Eppenschwandtner und Alisa Buchinger
Mission Impossible“ in den Emiraten: Alisa Buchinger und Bettina Plank wollen beim Premier League Auftakt in Fujairah (VAE) das Unmögliche möglich machen und sich im letzten Abdruck für die World Games Anfang Juli in Birmingham (USA) qualifizieren. Neben den vier WM-Medaillengewinnerinnen erobern die drei Besten der bereinigten Weltrangliste die restlichen Tickets. Beide Karate-Austria-Aushängeschilder sind Weltranglisten-Siebente, haben noch geringe Chancen. Während Plank Ende Jänner in Pamplona mit Silber glänzte, reiste Buchinger verletzt an, beißt die Zähne zusammen . . .
Zehn Karate Austria-Asse steigen in Fujairah auf die Tatami. Bei den Kumite-Kämpfern kommt dabei ein neues Regelwerk zum Tragen: Zunächst geht es in Round Robin Runden (jeder gegen jeden) um acht Viertelfinal-Plätze. Dann im K.o.-Modus um die (nur noch) drei Medaillen-Ränge.
Im Rampenlicht stehen die beiden rot-weiß-roten Aushängeschilder die Olympia-Dritte Bettina Plank und Ex-Weltmeisterin Alisa Buchinger, die mit unterschiedlichsten Voraussetzungen zur „Mission Impossible“ anreisten:
-Alisa Buchinger hatte sich im Training vor 17 Tagen einen Sehnenriss im Sprunggelenk zugezogen, sollte fünf Wochen Pause machen. „Ich konnte zwar gehen, aber nicht Karate trainieren, werde aber alles versuchen, um zu starten und meine letzte Chance für ein World Games-Ticket nutzen“, sagte die 29-Jährige vor dem Abflug. Dass die Weltmeisterin von 2016 mit widrigsten Bedingungen umgehen kann, bewies sie schon bei der WM in Dubai 2021. Vor drei Monaten kam die Salzburgerin von einer Corona-Erkrankung ohne gezieltes Training und Wettkampfpraxis zurück und kämpfte sich souverän ins kleine Finale. Diese Punkte hatten Buchinger ins Rennen um die World Games-Tickets gebracht. „Alisa muss als Siebente nur einen Platz gutmachen. Das könnte gelingen. Sie wird kämpfen, wie eine Löwin“, spricht ihr „Trainervater“ Manfred Eppenschwandtner Mut zu.
-Bettina Plank reiste dagegen vollgetankt mit Selbstvertrauen in die Emirate. „Die Silbermedaille beim Series A-Turnier in Pamplona/Spanien war ein toller Jahres-Auftakt. Aber ich muss noch viel arbeiten“, erzählte die European Games-Siegerin vor dem Abflug. „Ich habe mich im letzten Jahr bei den Premier League-Turnieren voll auf die Olympia-Qualifikation konzentriert, die Quali für die World Games war eher sekundär. Jetzt bin ich in der Weltrangliste Nummer sieben und neben den vier WM-Medaillen-Gewinnern gibt es nur drei weitere Tickets für die USA“, sagt Plank: „Probieren werde ich es trotzdem.“ Sollte es nicht klappen, werden in jedem Fall die Europameisterschaften in der Türkei Mitte Mai das Highlight der ersten Saisonhälfte sein. Dort fällt auch die erste Vorentscheidung für die Qualifikation für die European Games im Sommer 2023 im polnischen Krakau.
Auch die Salzburger Brüder Luca (-75 kg) und Robin Rettenbacher (-84 kg) haben die EM im Fokus und wollen sich in der Weltrangliste weiter nach vorne arbeiten. Ex-U16-Europameisterin Hanna Devigili (-61 kg), die Neunte von Pamplona (ESP), feiert dagegen ihr Premier League-Debüt. In der Kata setzt Teamchefin Marianne Kellner auf die St. Pöltner Schwestern Isra und Funda Celo.
Karate-Austria-Team, Premier League in Fujairah (VAE/18. bis 20.2.)
KATA, Frauen:
Isra Celo (St. Pölten, Nr. 26 der Welt)
Funda Celo (St. Pölten, Nr. 57 der Welt)
KUMITE, Frauen:
-50 kg: Bettina Plank (Karate-do Wels, Nr. 7 der Welt)
-50 kg: Aleksandra Grujic (Kara Salzburg, Nr. 22 der Welt)
-61 kg: Hanna Devigili (Götzis/V, Nr. 66 der Welt)
-68 kg: Alisa Buchinger (Shotokan Salzburg, Nr. 7 der Welt)
-68 kg: Marina Vukovic (Pinzgau/S/Nr. 26 der Weltrangliste)
+68 kg: Lora Ziller (Karate-do Wels, Nr. 88 der Welt)
KUMITE, Männer:
-75 kg: Luca Rettenbacher (Tennengau/S, Nr. 15 der Welt)
-84 kg: Robin Rettenbacher (Tennengau/S, Nr. 35 der Welt)
Coaches, Offizielle:
– Marianne Kellner (Kata)
– Juan Luis Benitez Cardenes (Kumite)
-Manfred Eppenschwandtner (Kumite)
– Daniel Devigili (Kumite)
– Teja Koncina (Physio)
– Martin Kremser (Karate Austria-Sportdirektor
