Die Österreichischen Judo-Staatsmeisterschaften in Oberwart, die vergangenes Wochenende unter strengen Covid 19-Maßnahmen stattfanden, begannen mit Favoritensiegen.
Die Favoriten waren:
Bei den Frauen feierte Maria Höllwart (ESV Sanjindo Bischofshofen) ihren bereits vierten Meistertitel in der Kategorie +78 kg. Die Salzburgerin setzte sich im entscheidenden Pool-Kampf gegen ihre Trainingspartnerin Marlene Hunger (JC Wimpassing) durch. „Ich glaube, ich habe die lange Wettkampfpause gut genutzt, bin mit meiner Leistung absolut zufrieden. Im Kampf gegen Marlene ist mir nur anfangs ein kurzer Fehler unterlaufen. Da lag ich mit Waza-ari zurück, konnte aber den Kampf noch umdrehen, mit Ippon gewinnen“, strahlte die 20-Jährige.
Einen weiteren Favoritensieg gab’s bei den Männern in der Kategorie bis 73 kg. A-Kader-Athlet Lukas Reiter (JC Wimpassing) hatte im Finale gegen Jakob Wiesinger (UJZ Mühlviertel) mit Waza-ari das bessere Ende für sich. „Ich wusste: Wenn ich keine groben Fehler mache, kann mich keiner schlagen. Das habe ich – von Kleinigkeiten abgesehen – fehlerlos durchgezogen. Der (nächstwöchige) Grand Slam in Budapest kann kommen“, meinte der 24-jährige Niederösterreicher nach seinem 3. Staatsmeistertitel (nach 2016, 2017). „Die einzige wirkliche Überraschung war mein Finalgegner. Eigentlich hatte ich mich auf ein Duell mit Mathias (Czizsek, Galaxy Tigers/W, Titelverteidiger) eingestellt.“
Für die einzige Überraschung im ersten Wettkampfblock (insgesamt stehen 4 Wettkampfblöcke auf dem Programm, um in Coronazeiten die Personenanzahl in der Halle möglichst gering zu halten) sorgte Carina Klaus-Sternwieser (ASKÖ Reichraming/-52 kg). „Auf einen Titel in der U-16 bzw. U-18 warte ich noch. Cool, dass ich jetzt schon in der allgemeinen Klasse Gold habe“, freute sich die 15-jährige Oberösterreicherin. „Bei mir hängt immer viel vom ersten Kampf ab (gegen Melanie Buchebner/Judo Freizeit Leoben). Der lief zum Glück richtig gut.“
Ergebnisse:
-52 kg (11 Teilnehmerinnen): 1. Carina Klaus-Sternwieser (ASKÖ Reichraming) 2. Larissa Sickinger (Judogym) 3. Fanny Amann (Vienna Samurai) und Melanie Buchebner (Judo Freizeit Leoben)
+78 kg (5 Teilnehmerinnen): 1. Maria Höllwart (ESV Sanjindo) 2. Marlene Hunger (JC Wimpassing) 3. Miriam Pfeifenberger (JU Flachgau)
-73 kg (21 Teilnehmer): 1. Lukas Reiter (JC Wimpassing) 2. Jakob Wiesinger (UJZ Mühlviertel) 3. Herbert Wicker (ESV Sanjindo) und Mathias Czizsek (Galaxy Judo Tigers)
Sieger-Quotes:
Carina Klaus-Sternwieser (-52 kg): „Ich freue mich voll, weil ich in der U18 und der U16 keine Titel gewonnen habe. Der erste Kampf ist bei mir immer entscheidend, da habe ich mich gleich gut gefühlt und gewusst, dass was drinnen ist. Jetzt wieder einen Wettkampf zu haben, war für den Kopf wichtig, um auch zu wissen, wo man steht und ob man gut trainiert hat. Sich die Medaille am Ende selbst umzuhängen ist natürlich ein komisches Gefühl.“
Maria Höllwart (+78): „Ich bin froh, dass der Wettkampf so gut für mich ausgegangen ist. Man merkt, wer in der Coronazeit etwas gemacht hat. Ich denke, ich konnte sie gut nutzen. Der entscheidende Kampf gegen Marlene war für uns beide sehr wichtig. Wir beide kennen uns ja in- und auswendig, deswegen ist es nicht so einfach, gegeneinander zu kämpfen.“
Lukas Reiter (-73): „Ich war gut eingestellt und wusste, worauf es ankommen wird. Auch wenn ich damit gerechnet hätte, im Finale gegen Mathias Czizsek zu kämpfen, musste ich sowieso meine Routine durchziehen. Einfach keine Fehler erlauben, dann gehört der Titel dir. Die Maske in den Pausenzeiten zu tragen, war natürlich schon komisch, aber darauf ist man eingestellt.“
(Quelle: Judo Austria/ Beitragsfoto: